Sonntag, 27. Juli 2014

Zwei Wochen ...

So, die ersten 14 Tage sind vorbei, die halbe Strecke absolviert, wie sieht die Zwischenbilanz aus?

Das Wetter:
Ganz anders als gedacht, bis auf den ersten Regentag nur Sonnenschein bei 25-28 Grad. Fast schon zu warm zum Fahrradfahren. Kann aber wohl kaum so weiter gehen.

Die Schweden:
Sehr freundlich, rücksichtsvoll und hilfsbereit. Ich habe sie schon ins Herz geschlossen - sie mich hoffentlich auch!

Die Sprache:
Die Aussprache ist nicht einfach. Geschriebene Begriffe sind oft gut zu interpretieren. Mit der deutschen Rechtschreibung sollten die Schweden aber nicht so schlampig umgehen (Vandrarhem, Lanthandel).
Englisch funktioniert hier wirklich überall. Selbst sehr alte Leute können häufig gut englisch - jedenfalls besser als ich.

Die Verpflegung:
Supermärkte haben täglich geöffnet, an den Wochenenden mit leicht reduzierten Zeiten. Pizzerias gibts in jedem Nest. Die Brötchen sind nicht so mein Fall, ich habe im Supermarkt Baguettes entdeckt, die schmecken natürlich nicht wie in Paris, ähneln aber geschmacklich in etwa den gewohnten Brötchen. Ansonsten gibt es alles was man braucht.

Das Geld
In Form von Bargeld ist es fast überflüssig. Auch kleinste Beträge werden mit Kreditkarte bezahlt. Allerdings muss die Karte mit einem Chip ausgerüstet sein, denn die Authentifizierung erfolgt immer mit PIN, eine Unterschrift ist nicht vorgesehen. Ich muss sehen, dass ich die in Trelleborg abgehobenen Scheine rechtzeitig los werde.

Die Übernachtungen:
Die Möglichkeiten sind vielfältig. Campingplätze, Vandrarheme und Hütten gibt es bisher bei jeder größeren Siedlung. Dennis hat mir erzählt, dass er mit seinem Zelt immer irgendwo für lau übernachten kann. Dafür ist es sehr sinnvoll, mit den Leuten zu reden.

Die Fahrradstrecke:
Ein Fernwegenetz wie in vielen anderen Ländern gibt es hier nicht.
Radwege sind nur Fragmente und mangelhaft gekennzeichnet. Dafür sind die Straßen in sehr gutem Zustand und fast immer gut mit dem Fahrrad zu benutzen. Ausnahmen sind die gefürchteten Baustellen.

Die Landschaft:
Wird jetzt zunehmend eintöniger, aber immer wieder unterbrochen durch betörend schöne Seen.

Der Umweltschutz:
Müll wird eifrig getrennt. Andererseits ist mein Eindruck, dass man recht großzügig mit den Ressourcen umgeht.
Gestern sah ich an der Supermarktkasse eine junge Familie, die mal eben fünf Tragetaschen kaufte, nur um den Wochenendeinkauf bis zum Auto zu tragen. SUVs und andere große Autos werde hier sehr gern gefahren. Und vom Holzeinschlag ganz zu schweigen (siehe gestriger Beitrag).

Die Ausrüstung:
Mein Fahrrad macht keine Probleme. Ich habe alles mit, was ich benötige und bis jetzt auch noch nichts vergessen. Erst bei Kälte und Regen wird sich zeigen, ob ich wirklich an alles gedacht habe.

Der Zeitplan:
Es läuft besser als erwartet. Ich werde Mühe haben, meine Reservetage sinnvoll zu nutzen.
Die Gefahr, nach großer Ankündigung grandios zu scheitern, nimmt ab.

Die Reiseradler:
Da hatte ich mir deutlich mehr versprochen. Bis auf die Dänen ziemlich am Anfang und gestern mit Dennis hatte ich wenig Kontakt. Auch aus der Gegenrichtung kam sehr selten jemand. Das wird sich vermutlich Richtung Nordkap noch ändern.

Insgesamt bin ich sehr zufrieden damit, wie die Reise bisher verläuft. Ich habe kaum noch Zweifel, das Nordkap auf zwei Rädern pünktlich zu erreichen.

In Ermangelung interessanter Objekte sieht es heute schlecht mit passenden Fotos aus. Deshalb gibt es hier nur ein Bild von meinem heutigen Abendessen "Soldaten - Erbsensuppe" ??? und wie ich nach deren Genuss aussah.





2 Kommentare:

  1. Hej, bist ja noch zu erkennen und siehst doch zufrieden aus:)

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  2. Na, das sind doch schon mal brauchbare Infos! Danke dafür.

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