Ljungby-Jönköping 122,2 km
Heute konnte ich erst sehr spät losfahren. Ich habe auf einem Campingplatz am Stadtrand von Ljungby im dazugehörigen Wandererheim übernachtet. Kaffee und Brötchen gab's erst ab 8.30, in die Stadt zum Bäcker zu fahren hätte noch mehr Zeit gekostet. Auf dem Rückweg zum Zimmer begegneten mir noch drei Radfahrer mit Rennrädern und einem einachsigen Anhänger, der einen kleinen Packsack mit ihren gesamten Utensilien trug. Übrigens die ersten Langstreckenradler auf dieser Tour.
Ein dänischer Vater mit seinen halbwüchsigen Töchtern testete, ob sie im nächsten Jahr mit dieser Ausrüstung zum Nordkap fahren können. Er gratulierte mir zum WM-Titel - ein merkwürdiges Gefühl. Ich habe doch nur vor der Glotze gesessen und Bier getrunken.
Auch wenn man sich über den Erfolg freuen konnte, gehört man nicht gleich zum Team.
Jedenfalls ging's erst um neun los, ohne dass der Kaffee sein segensreiches Verdauungswerk verrichten konnte. Zunächst ging es durch ein ruhiges Waldgebiet - da war mir noch nicht so dann durch eine wunderschöne Seenlandschaft - fast so schön wie in Brandenburg. Allerdings scheint hier jeder der knapp zehn Millionen Schweden ein Wassergrundstück zu besitzen. Keine Chance auf eine ruhige Stelle.
Inzwischen meldete sich auch der Hunger, obwohl ich noch keinen Platz schaffen konnte. Am Supermarkt war ich vorbei gefahren in der Hoffnung auf einen Bäcker ...
Mit erheblicher Verzögerung ließen sich dann alle Probleme noch löse.
Die Schlussfolgerung ist aber klar:
in Schweden sollte man jede sich bietende Gelegenheit nutzen, ob und wann es eine zweite Chance gibt ist unsicher, im Norden wird diese Erkenntnis sicher noch wichtiger.
Unterwegs bin ich noch am Grundstück von Gotes gestern erwähnten Kumpel Magnus vorbei gekommen.
Wieso schläfst du eigentlich um Mitternacht nicht, die WM ist doch vorbei. Hast du soviel zu tun oder bist du nicht ausgelastet? Beides ist auf die Dauer nicht gut.
Was gab's heute noch so am Wegesrand?
ein vergessener Maibaum auf dem Fußballplatz
sehr gepflegte Friedhöfe mit interessanten Glockentürmen,
auf der sehr ruhigen Landstraße finden offenbar illegale Autorennen statt (Ziellinie und jede Menge "Radierungen")
und das Tollste für mich - eine über mehrere Straße durch Jönköping geführte und super ausgeschilderte Umleitungsstrecke für FUßGÄNGER und Radfahrer!
Klappt doch alles super. Zwecks Notdurft (nicht Harry)solltest Du stärker an der Dreipunktstellung arbeiten, dann bist Du unabhängiger.
AntwortenLöschenZwecks Beobachtung mußt Du einfach denken Du bist alleine, was man natürlich nie ist. (egal wie man es betrachtet)