Freitag, 18. Juli 2014

Örebro

18.7.2014    8.45 -16.00
Karlsborg-Örebro 101, 7 km

Zunächst ging es noch einige Zeit am Vättern und kleineren Nebenseen entlang - und ordentliche Berge waren auch dabei. Frische Brötchen habe ich gleich aus Karlsborg mitgenommen, weil mir ein Blick auf die Karte gezeigt hatte, dass ich eine größere Ortschaft erst nach etwa 40 km erreichen würde. Die Berge waren ein gutes Training für den Norden (kann ich mir doch mal bisschen schönreden). Zwischendurch gab's immer wieder schöne Blicke auf Wasser und Wald - manche werden denken: Na und, haben wir doch auch zu Hause! Aber es ist eben Schweden. 




Die Straßen waren heute ziemlich stark befahren und hatten selten breite Randstreifen. Da heißt es wieder "högschte" Konzentration. Wenn man mit dem schweren Rad in den Kiesstreifen kommt, hat man verloren und kann nur hoffen, dass man dann wenigstens Richtung Straßengraben fällt. Deshalb ist bei entgegenkommenden Reiseradlern auch nur ein kurzes Nicken drin. Immerhin waren es heute drei.
Darunter war auch der dänische Papa mit seinen Töchtern auf dem Rückweg nach Hause, die also deutlich schneller als ich waren.
Wir haben uns natürlich deutlich enthusiastischer mit Winken und Rufen gegrüßt. Den Test fürs Nordkap werden Töchter und Ausrüstung wohl bestanden haben.

Unterwegs ist mir noch ein Schild aufgefallen:




Nein, das bedeutet nicht Alkohol und Rohkost, sondern auf "deutsch" bed & breakfast.
In Bezug auf IKEA muss ich mich revidieren. Ist wohl doch keine Verschwörung.




Heute bin ich auf eine Straße geraten, die fast wie eine Autobahn aussah, allerdings nur mit einer Richtungsfahrbahn. Es waren 100 km/h erlaubt.




Umdrehen oder abfahren ging wegen vollständiger seitlicher Absperrungen nicht. Alle waren ganz lieb zu mir, keiner hat gehupt. Trotzdem war mir nicht wohl dabei.

Eigentlich wollte ich heute wieder auf einen Campingplatz, aber der einzige in der Gegend liegt weit weg und nicht in meiner Fahrtrichtung.
Deshalb habe ich nach Alternativen gesucht und ein nettes, preisgünstiges Hotel in der Innenstadt gefunden. Zum Glück, sonst hätte ich nur das hässliche Industriegebiet und nicht die schöne Innenstadt gesehen. Heute war auch hier ein schöner Sommertag und um 20 Uhr waren noch 24 Grad. Ich bin nach dem Duschen noch etwas geschlendert. Fahrradfahrer gibt es so zahlreich wie in Münster, die Innenstadt ist untertunnelt und fast autofrei. Die Stadtväter (gibt's jetzt auch Stadtmütter?) haben auch Fahrradständer aufgestellt, an dem man sieht, wie viele Fahrräder auf einen Autostellplatz passen.




Ansonsten gibt es hier zahllose Straßencafes, Straßenmusikanten, Blumenschmuck und Wasserspiele. Die Leute haben offensichtlich viel Spaß am Sommer. Irgendwie fällt mir da wieder Italien ein, nur die Architektur passt nicht.







Ich habe kurz überlegt, ob ich hier noch einen Tag dranhänge, aber Wäsche waschen und trocknen geht hier schlecht. Meine Sachen haben die zulässige und bestimmt schon von der EU vorgeschriebene Grenznutzungsdauer deutlich überschritten. Details sparen wir uns mal an dieser Stelle, immerhin dusche ich jeden Tag.
Ausserdem muss ich mal einen Tag abbummeln, sonst bin ich zu früh am Ziel.
Also vertage ich die Pause auf eine andere Etappe.
Während ich das schreibe, steppt draußen der Bär und an der Rezeption stehen Italiener ...
Na dann gute Nacht!

5 Kommentare:

  1. Frau Verzeichnis19. Juli 2014 um 11:37

    Hallo aus Deutschland. Also die Kommentare sind bis jetzt ja sehr verhalten . Ich glaube der Gote und ich sind die einzigen , die online mitfahren. Bis jetzt habe ich keinen Tag versäumt . Warte jeden Abend auf neue Erlebnisse . Südschweden ist sehr schön. Da haben wir auch schon geurlaubt.

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    1. Ja, ich wundere mich auch schon. Ich schreibe mir die Finger wund und keiner liest es. Vielleicht machen es ka einige heimlich- die Statistik würde es verraten. Leider kann ich die unterwegs nicht abrufen.

      Was heißt hier eigentlich Südschweden - ich bin bald auf dem nächsten Kartenblatt, und das ist dann schon Nordschweden!

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    2. Die Statistik geht falsch, musste ich schon mehrfach feststellen.

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  2. Ja nee, es muss doch nicht alles kommentiert werden, oder? Begleitet wird die Tour aber schon von vielen! Auch ich freue mich über jeden neuen Bericht. Und vielleicht ergibt es sich ja, dass man dieses Tourbuch als Anregung nutzt, um diese Strecke auch einmal zu fahren.

    Ich wünsche dem Grafen alles Gute weiterhin und bitte nicht nachlassen! ;-)

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  3. Danke für die aufmunternden Worte, so was motiviert zum Schreiben, zum Radfahren kann ich das glücklicherweise noch selbst!

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