30.07.2014 9.20 -18.40
Sorsele - Arvidsjaur 86,3 km
Der Abend war gestern sehr schön und warm. Heute früh sah es ganz anders aus - grau und verregnet. Die Temperatur war auf 14º gefallen. Also musste ich mal wieder die Regensachen auspacken. Der Regen wechselte ständig zwischen Sprüh- und Starkregen. Damit nicht genug, böiger Wind und die Straße die reinste Achterbahn. Nach zehn Kilometern hatte ich mich mit dem Wetter angefreundet. Ja, das geht, man muss nur wollen!
Die Straße war nicht mein Freund. Bei einer anständigen Achterbahn wird man hoch gezogen und hat genug Schwung bis zum Ende. Ich hingegen musste sogar abwärts gegen den Wind antreten.
Unterwegs traf ich wieder zwei Eimerträger, diesmal komplett in Tarnanzügen mit polnischem Hoheitsabzeichen. Auch sie konnten mir den Namen der Beeren nur in ihrer Muttersprache sagen - also in einer Anhäufung von Zischlauten. Wenigstens stellten wir fest, dass ich letztes Jahr durch die Heimatstadt des einen gefahren bin. Wir verabschiedeten uns mit Handschlag.
Nach 30 Kilometern kam ich durch einen kleinen Ort - Slagnäs.
Ein Schild versprach Kaffee und Våfflor. Ich machte also einen kleinen Umweg durch den Ort und folgte den Hinweistafeln. Ich landete in einem kleinen Museumsdorf des Heimatvereins. Wie ich später erfuhr, wurden die alten Gebäude von verschiedenen Stellen der Umgebung hierher geschafft und wieder aufgebaut. Nach einigem Suchen fand ich eine nette Dame in der Küche. Schnell stellte sich heraus, dass sie deutsch sprach. Kein Wunder, ist sie doch vor fünf Jahren aus Stuttgart hierher gezogen.
Ursula konnte mir auch gleich erklären, dass die bewusste Beere die Moltebeere ist. Und zu Kaffee und Waffel bekam ich gleich noch Moltebeerkonfitüre zu kosten.
Die Männer mit den Eimern, die ich gestern gesehen hatte, waren wahrscheinlich Thailänder, die hier leider wie Sklaven arbeiten müssen und im Wald schlafen. Offensichtlich machen zwielichtige Gestalten daraus ein lukratives Geschäft.
Ursula konnte mir auch erklären, was Loppis wirklich bedeutet, den sie verwaltet einen dieser Flohmärkte.
Für sehr wenig Geld kann man dort Dinge kaufen, die andere nicht mehr brauchen. In Ansätzen gibt es ja sowas auch in Deutschland, aber hier scheint es ein richtiger Volkssport zu sein. Bei uns landet einfach zuviel im Müll, weil der Weg zu dem, der es brauchen könnte zu schwierig ist.
Wir haben noch über viele Dinge geredet und Ruckzuck waren zwei Stunden rum. Immer wieder kamen Gäste, um sich mit Waffeln und Kaffee versorgen zu lassen und so habe ich Ursula ganz vergessen zu fragen, wie sie und ihre Familie mit dem langen Winter zurecht kommen. Wir haben uns herzlich verabschiedet und sie empfahl mir noch, einige Meter weiter den Fluss zu besuchen. Am Fluss entlang sind Holzstege angelegt und man kann direkt "übers Wildwasser gehen".
Auf dem Parkplatz traf ich dann noch ein Ehepaar aus Mahlow, , dass mit dem Wohnmobil auf dem Heimweg war.
Der Plausch mit Ursula führte dazu, dass ich sehr spät auf dem Camp in Arvidsjaur ankam und es keine Alternative zum Zelten mehr gab.
Da der Himmel gegen Abend wieder aufgerissen war und sogar die Sonne rauskam, hatte ich damit kein Problem.
Mein Zelt sorgt immer wieder für Aufsehen, erstens weil kaum noch jemand zeltet (hier stehen im Moment vier Zelte und hunderte Caravans) und zweitens, weil es das absolut kleinste ist. So kam ich heute abend mit einem norwegischen Paar ins Gespräch. Als ich sagte, dass es nach meiner Wettervorhersage morgen wieder besser sein sollte, zog er sein Smartphone aus der Tasche, schaute drauf und sagte: Oh, das willst du jetzt gar nicht wissen!
Er zeigte mir dann doch noch die Vorhersagen - Wolken mit Strichlein dran - nachts und morgen ...
Na dann, gute Nacht!
Sorsele - Arvidsjaur 86,3 km
Der Abend war gestern sehr schön und warm. Heute früh sah es ganz anders aus - grau und verregnet. Die Temperatur war auf 14º gefallen. Also musste ich mal wieder die Regensachen auspacken. Der Regen wechselte ständig zwischen Sprüh- und Starkregen. Damit nicht genug, böiger Wind und die Straße die reinste Achterbahn. Nach zehn Kilometern hatte ich mich mit dem Wetter angefreundet. Ja, das geht, man muss nur wollen!
Die Straße war nicht mein Freund. Bei einer anständigen Achterbahn wird man hoch gezogen und hat genug Schwung bis zum Ende. Ich hingegen musste sogar abwärts gegen den Wind antreten.
Nach 30 Kilometern kam ich durch einen kleinen Ort - Slagnäs.
Ein Schild versprach Kaffee und Våfflor. Ich machte also einen kleinen Umweg durch den Ort und folgte den Hinweistafeln. Ich landete in einem kleinen Museumsdorf des Heimatvereins. Wie ich später erfuhr, wurden die alten Gebäude von verschiedenen Stellen der Umgebung hierher geschafft und wieder aufgebaut. Nach einigem Suchen fand ich eine nette Dame in der Küche. Schnell stellte sich heraus, dass sie deutsch sprach. Kein Wunder, ist sie doch vor fünf Jahren aus Stuttgart hierher gezogen.
Ursula konnte mir auch gleich erklären, dass die bewusste Beere die Moltebeere ist. Und zu Kaffee und Waffel bekam ich gleich noch Moltebeerkonfitüre zu kosten.
Die Männer mit den Eimern, die ich gestern gesehen hatte, waren wahrscheinlich Thailänder, die hier leider wie Sklaven arbeiten müssen und im Wald schlafen. Offensichtlich machen zwielichtige Gestalten daraus ein lukratives Geschäft.
Ursula konnte mir auch erklären, was Loppis wirklich bedeutet, den sie verwaltet einen dieser Flohmärkte.
Für sehr wenig Geld kann man dort Dinge kaufen, die andere nicht mehr brauchen. In Ansätzen gibt es ja sowas auch in Deutschland, aber hier scheint es ein richtiger Volkssport zu sein. Bei uns landet einfach zuviel im Müll, weil der Weg zu dem, der es brauchen könnte zu schwierig ist.
Wir haben noch über viele Dinge geredet und Ruckzuck waren zwei Stunden rum. Immer wieder kamen Gäste, um sich mit Waffeln und Kaffee versorgen zu lassen und so habe ich Ursula ganz vergessen zu fragen, wie sie und ihre Familie mit dem langen Winter zurecht kommen. Wir haben uns herzlich verabschiedet und sie empfahl mir noch, einige Meter weiter den Fluss zu besuchen. Am Fluss entlang sind Holzstege angelegt und man kann direkt "übers Wildwasser gehen".
Auf dem Parkplatz traf ich dann noch ein Ehepaar aus Mahlow, , dass mit dem Wohnmobil auf dem Heimweg war.
Der Plausch mit Ursula führte dazu, dass ich sehr spät auf dem Camp in Arvidsjaur ankam und es keine Alternative zum Zelten mehr gab.
Da der Himmel gegen Abend wieder aufgerissen war und sogar die Sonne rauskam, hatte ich damit kein Problem.
Mein Zelt sorgt immer wieder für Aufsehen, erstens weil kaum noch jemand zeltet (hier stehen im Moment vier Zelte und hunderte Caravans) und zweitens, weil es das absolut kleinste ist. So kam ich heute abend mit einem norwegischen Paar ins Gespräch. Als ich sagte, dass es nach meiner Wettervorhersage morgen wieder besser sein sollte, zog er sein Smartphone aus der Tasche, schaute drauf und sagte: Oh, das willst du jetzt gar nicht wissen!
Er zeigte mir dann doch noch die Vorhersagen - Wolken mit Strichlein dran - nachts und morgen ...
Na dann, gute Nacht!